Diese Tage möchte ich hinter mir lassen. Diejenigen, an dem ich mir mein Spiegelbild auch mit viel Mühe nicht schönreden kann, weil ich weder mit meinem Inneren noch Äußeren glücklich bin. Morgen geht es für mich nach über zwanzig Jahren Lebenszeit nach Ghana, das Land meiner Eltern. Das soll mein Neustart werden. Ich will meine Wurzeln kennenlernen. Ich möchte mit Menschen abschließen, die mich verletzt haben. Ich möchte den Alltagsstress und die Sorgen hier lassen. Ich möchte akzeptiert werden und lernen, mich selbst zu lieben. Ich möchte Menschen kennenlernen, die mir mit all ihren Erfahrungen und ihrer Weisheit zeigen, wie schön das Leben ist und wie dankbar ich eigentlich sein sollte. Ich möchte als neuer Mensch aus Ghana wiederkehren. Ich möchte zufrieden sein, wenn ich auch nur einen dieser Ziele erreicht habe.
Ihr habt mir mit euren Worten ganz viel Kraft gegeben, vielen Dank. Ich wusste, dass sich die Überwindung lohnen wird, endlich wieder in die Tasten zu hauen und etwas aus meinem Leben mit euch zu teilen. In meinem Leben ist gerade sehr viel Bewegung gekommen, zeitweise in einer Geschwindigkeit, die mich etwas taumeln lässt. Mein Umzug in die neue WG ist geschafft, doch Zeit zum Einleben bleibt nicht. Jeder Tag ist vollgestopft mit Dingen, die mich von meiner eigentlichen Arbeit abhält: Zwei Hausarbeiten bis Ende August. Denn dann geht es für mich 5 Wochen nach Ghana - zum ersten Mal in meinem Leben. Bei all dem Programm merke ich, dass meine Seele rastlos wird. Nach einem Tag ohne Pause, wiegt die Ruhe plötzlich schwer. Zu viele Eindrücke, die darauf warten, verarbeitet zu werden. Dann sehne ich mich nach erneuter Gesellschaft oder Ablenkung. Ich muss lernen, wieder mit mir allein sein zu können.